- Ellwangen \(Jagst\)
- Ẹllwangen (Jạgst),Große Kreisstadt im Ostalbkreis, Baden-Württemberg, an der Jagst, 440 m über dem Meeresspiegel, 23 900 Einwohner. Ellwangen liegt am Südostrand der Ellwanger Berge (bis 570 m über dem Meeresspiegel), die zu den Keuperhöhen des Schwäbisch-Fränkischen Stufenlands gehören. Bundeswehrgarnison; Herstellung von Batterien, Akkumulatoren, Bekleidung und Kühlgeräten.Die ehemalige Stiftskirche, heute Pfarrkirche Sankt Veit (1182-1233, über Vorgängerbauten) ist der größte romanische Gewölbebau Schwabens mit Vierungskrypta (1737-41 barockisiert). Ehemalige Jesuitenkirche (1724-29) und Kolleg (1720) mit scheinarchitektonische Fresken (1726). Schloss der Fürstpröpste im Renaissancestil (1603-08; 1720-26 barockisiert), vierflügelige Binnenhofanlage; Stiftsherrenhäuser (16.-18. Jahrhundert); Palais Adelmann (1688; 1782 erneuert). Wallfahrtskirche auf dem Schönenberg (1682-84) von M. und C. Thumb mit Stuck- und Freskenschmuck.Der 1201 erstmals erwähnte Ort ging aus einer Handwerker- und Bauernsiedlung des 764 gegründeten und 817 als Reichsabtei belegten Benediktinerklosters Ellwangen hervor, dessen Äbte seit 1215 Reichsfürsten waren. 1460 wurde der Konvent in ein weltliches Chorherrenstift umgewandelt und der Klosterbesitz zu einem geistlichen Territorium zusammengefasst, das bis 1802/03 bestand. Die damals etwa 20 000 Einwohner zählende Fürstpropstei Ellwangen (rd. 500 km2) fiel an Württemberg.H. Pfeifer: Verfassungs- u. Verwaltungsgesch. der Fürstpropstei Ellwangen (1959);Ellwangen 764-1964. Beitr. u. Unters. zur Zwölfhundertjahrfeier, hg. v. V. Burr, 2 Bde. (1964).
Universal-Lexikon. 2012.